Modellbahn-Beleuchtung
Betrieb auf der Modellbahn gibt es nicht nur am Tage sondern ebenfalls bei
Nacht, d.h., in den Häuschen und auf den Straßen muß die Beleuchtung
eingeschaltet werden.
Manch ein Modellbahner legt dazu einen Schalter um und schlagartig gehen alle
Lichter an. Das sieht nicht nur erschreckend unnatürlich aus sondern würde im
richtigen Leben jedes E-Werk zum Zusammenbruch bringen.
E i n e etwas elegantere Möglichkeit besteht z.B. darin, über eine
Relaiskette ein Häuschen nach dem anderen zeitlich verzögert einzuschalten.
Realistisch ist aber auch dieses nicht - in welchem Haus gehen schon alle Lampen
zu gleichen Zeit an und bleiben dann 'für immer' an ?
Der Wirklichkeit sehr nahe kommt man, wenn man die Modellhäuser
- an die großen Vorbilder anpaßt und in einzelne Zimmer aufteilt und
- die dadurch entstehenden Räume separat beleuchtet.
Die Steuerung zum Ein- / Ausschalten der einzelnen Räumlichkeiten wird
anschließend von einem MicroController (-> µC) gesteuert.
Um einzelne Zimmer zu erhalten müssen Decke und Wände eingezogen werden. Das ist
bei bereits fertigen Häuschen nicht immer ganz einfach, man kommt ja in der
Regel nur von unten an das Innenleben heran.
Außerdem hat nahezu jedes Häuschen einen anderen Baustil, sodass es eine
einheitlich Lösung für alle Haustypen nicht gibt. Hier ist oft
Erfindungsreichtum und bastlerisches Geschick gefordert.
Etwas erleichtert wird das Ganze, wenn man daran denkt, daß im Normalfall nicht
alle 4 Seiten eines Häuschens zu sehen sind, man kann in solchen Fällen ein Teil
der Rückwand entfernen und von hinten die Arbeiten durchführen.
Man kann auch versuchen, mittels sanfter Gewalt das Dach abzuheben, um von 2
Seiten Zugang zu bekommen.
Die Beleuchtung selbst habe ich ausschließlich mit warmweissen LEDs
durchgeführt, LEDs
- halten ewig,
- sind preiswert,
- werden nicht warm und
- sind mit
etwa einem Zehntel des Stromes zufrieden, den ein Birnchen benötigen würde.
Da die Beleuchtung wie o.a. durch µCs geregelt wird (und diese mit 5 Volt
arbeiten), werden die LEDs ebenfalls an dieser Spannung betrieben.
Obwohl die heute erhältlichen LEDs mit dem gleichen Strom (ca. 20 mA) betrieben
werden, ist deren Helligkeit um ein vielfaches größer als noch vor wenigen
Jahren und für die Beleuchtung der Häuschen viel zu hell. Je nach verwendeter
LED und gewünschter Helligkeit muß deshalb ein Widerstand zwischen 150
Ohm und 2 KOhm davorgeschaltet werden.
Techn. Details zur verwendeten
Hardware
Die folgenden Aufnahmen zeigen den nachträglichen Umbau eines Bauernhauses,
welches bei mir am Rand der Anlage steht.
Aufgrund seiner Größe habe ich es mittels Bandsäge in zwei Hälften geteilt und
so nebenbei ein weiters Gebäude gewonnen.
Die Außenwände werden auf der Innenseite mit schwarzer Dispersionsfarbe
gestrichen, um späteres Durchscheinen zu verhindern
Die Aufnahme zeigt die bereits teilweise ... | bzw. komplett gestrichene hintere Haushälfte | |
in gleicher Weise wird die vordere Haushälfte bearbeitet | dann werden die 'Decken' aus steifer Pappe eingezogen |
Die Wände bestehen aus mit Aluminiumfolie beschichtetem Karton, dadurch wird
eine homogene, gleichmäßige Lichtverteilung erreicht.
Ich habe dazu die Verpackung eines führenden Herstellers von Schaumgebäck
(früher hießen die mal Mohrenköpfe / Negerküsse
)
verwendet,
die Verpackung ist zum einen recht stabil und auf der Innenseite mit der o.e.
Folie versehen.
den Abschluss bildet eine Rückwand aus Wellpappe. Diese trägt auf ihrer Innenseite ebenfalls den alubeschichteten Karton. Die Öffnungen für die LEDs werden am besten mit einer Revolverlochzange herausgestanzt, die LEDs lassen sich dann recht leicht in die Rückwand eindrücken. |
Diese Aufnahme zeigt die eingebauten und fast fertig verdrahtenen LEDs |
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Beim Bahnhof Benediktbeuren von
Vollmer ließ sich weder das Dach entfernen noch
konnte ich die Rückwand ausschneiden.
Dafür konnte ich auf die Beleuchtung der Räume auf der Straßenfront verzichten.
Die Gestaltung der Räume mußte alleine durch die mittlere Öffnung im Boden
vorgenommen werden.
die 3 Dachgauben entstehen .. | die Öffnungen für die 3mm-LEDs sind
ausgestanzt ... |
die LEDs werden eingesetzt, verdrahtet ... |
ins Gebäude eingebaut und verklebt | anschließend folgen die 3 Räume im 1. OG und die Bahnhofshalle |
die Anschlußdrähte der LEDs ... |
sind auf der µC-Platine angelötet |
Da bei diesem Bahnhof 7 Räume / Zimmer aus- und eingeschaltet werden,
kam ein ATTiny24 zum Einsatz.
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Bei dem folgenden Gebäude konnte ich das Dach entfernen, dadurch war es
möglich, die Zimmer im 1. Stock von oben einzubauen.
U-förmig gefaltete Streifen des o.e. alubeschichteten Kartons bilden jeweils die
linke Wand, den Boden und die rechte Wand eines Raumes.
Insgesamt waren 11 Räume zu beleuchten, damit waren alle Ausgänge eines ATTiny24
belegt.
Techn. Details | ||
LEDs | 3 mm und 5 mm Durchmesser |
warmweiß, diffuses Gehäuse |
SMD-LED | PLCC2-Gehäuse | warmweiß |
µC | ATTiny 13, 45 | 5 nutzbare Ports |
ATTiny 24, 44 | 11 nutzbare Ports | |
ATMega 8 16 | 23 nutzbare Ports |
Fortsetzung folgt ...