Silo für Schüttgut
Eine Modellbahn lebt von der Bewegung !
Seien es rollende Züge, rotierende Windmühlenflügel oder auch ein sich drehendes
Kirmeskarussel.
Jedes bewegte Objekt zieht die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich.
Auch beim Beladen von Fahrzeugen spielt ein
realistischer Bewegungsablauf eine große Rolle.
Hinzu kommt ein wesentlich größerer Spielwert, wenn man Waggons wie in echt
be- und entladen kann.
Längere Zeit schon habe ich mich mit dem Beladen
von Waggons mit Schüttgut beschäftigt.
Dabei waren meine wichtigsten Vorgaben:
- die Beladung der
Waggons mit Schüttmaterial muß absolut realistisch erfolgen
- die erforderliche
Mechanik wollte ich selber herstellen. Sie durfte folglich nicht zu
aufwendig sein
(z.B. keine Dreh- oder Fräsarbeiten)
- die verwendete
Technik muß robust und unanfällig für Störungen sein.
Durch Punkt 2 und 3 war die Verwendung von
Transportbändern, Förderschnecken, Eimerketten u.ä. von vornherein
ausgeschlossen. Eine eigene Fertigung scheitert an meinen technischen
Möglichkeiten und die auf dem Markt befindlichen Fördereinrichtungen können
in Punkt 3 keinesfalls zufriedenstellen.
Ich habe mich dann entschieden, Sand aus einem
Silo auf einen darunter stehenden Waggon zu verladen.
Die Verwendung von Sand bietet viele Vorteile:
Sand...
- rieselt sehr
gleichmäßig
- erfordert zum
Durchfluss nur ein kleine, leicht verschließbare Öffnung
- ist preiswert
- ist recht leicht
zu beschaffen (Meeresstrand, Quarzsand, Vogelsand usw.)
- ist nur gering
hygroskopisch (zieht kaum Feuchtigkeit an)
- hinterlässt bei
einem Unfall keine dauerhaften Spuren auf der Platte
Die folgenden Bilder zeigen mein Sandsilo:

Wer dieses Silo nachbauen will, kann die zugehörigen
Zeichnungen downloaden.
Beschreibung:
- der / das Silo
besteht aus MDF-Platten mit ca. 3 mm Wandstärke.
Da diese Platten optisch nun wahrlich keine Augenweide sind, habe ich die
Außenseiten mit Rundhölzern verkleidet. Nun sollte man aber dazu kein
spezielles Rundmaterial kaufen, das dieses unverhältnismäßig teuer ist.
Schaschlik-Spieße (!) tun es auch und sind überdies auch wesentlich
preiswerter.
- der / das Silo
wird von Hand befüllt und fasst bei Einhaltung der angegebenen Maße Sand für
etwa 3 Ladungen des abgebildeten Eaos-Waggons
- Wie aus den
Zeichnungen ersichtlich, wird die Öffnung im Trichtermund durch einen
schwenkbaren Schieber / Riegel geöffnet bzw. verschlossen.
Etwa in der Mitte des Riegels befindet sich eine Bohrung. Die Schraube in
dieser Bohrung hält den Riegel unter dem Trichter und dient gleichzeitig als
Achse zum Schwenken des Riegels.
Der Abstand des Riegels zur Unterkante des Trichters darf ruhig 0,5 mm
betragen-, wird der Riegel geschlossen, gelangt der nachströmende Sand auf
den Riegel und bildet einen Sandkegel. Dieser wächst bis unter die
Trichteröffnung und verschließt diese, so das kein weiterer Sand austreten
kann.
- Der Antrieb dieses
Riegels erfolgt durch eine Doppelspule aus einer
märklin-Metallweiche.
Das Langloch in ihrem Anker eignet sich hervorragend zur Aufnahme des
Stellhebels des schwenkbaren Riegels, da hier die Längsbewegung des Ankers
in eine Drehbewegung des Riegels umgewandelt werden muss (siehe dazu
Zeichnung Seite 1, Abb. a und b)
- der Stellhebel
besteht aus einem abgewinkelten Kupferdraht (ca. 0,8 mm) und ist auf den
Riegel aufgelötet.
Erläuterungen zu den Zeichnungen:
- da ich kein techn.
Zeichner bin, erheben die Zeichnungen keinen Anspruch auf Konformität mit
irgendeiner DIN
- die Zeichnungen
sollen hauptsächlich die Bauweise des Silos bzw. die Funktion des
Trichterverschlusses darstellen
- die angegebenen
Masse sind als ca. Masse anzusehen, selbstverständlich kann jeder sein Silo
größer oder kleiner bauen.
Wie man das Ladegut wieder entladen kann, steht
im Abschnitt
Hebebühne /
Kippvorrichtung